Ein Gehaltsplus für die ca. 90.000 Beschäftigten der Branche von insgesamt 7,5 % in drei Stufen, eine garantierte Vergütungsuntergrenze von mindestens 13,00 € pro Stunde und eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 € in zwei Stufen boten die Arbeitgeber heute in Hamburg für eine Tarifeinigung über 24 Monate an.
Die Verdi-Forderungen bedeuten im Durchschnitt eine Anhebung der Entgelte um mehr als 15 % und in der Spitze sogar bis zu 26 %. Das passe nicht zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und erst recht nicht zur aktuellen Situation der Einzelhandelsbranche, erklärte Sandra Widmaier, Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite heute noch einmal zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde für die ca. 90.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel. „Wir hatten das der Arbeitnehmerseite bereits in der ersten Verhandlungsrunde am 04. Mai mit Hilfe von Daten und Grafiken verschiedener Wirtschaftsinstitute verdeutlicht und dennoch ein frühes erstes Angebot vorgelegt. Dieses Angebot haben wir heute in der zweiten Runde noch einmal deutlich verbessert“, so Widmaier weiter.
Verdi hat dieses Angebot erneut als unzureichend abgelehnt. „Es ist mehr als bedauerlich, dass sich Verdi mit dem Angebot noch nicht einmal auseinandersetzt und damit den Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie vorenthält. Es bestand nach unserem Eindruck von Beginn an keine Verhandlungsbereitschaft der Gewerkschaft. Es war noch nicht einmal ein Austausch über eine Abschlussstruktur möglich, also welche Elemente enthalten sein könnten oder welche Laufzeit gemeinsam angepeilt werden könnte. Vielmehr scheint bei Verdi das Drehbuch für die kommenden Wochen bereits geschrieben zu sein. Echte Gespräche mit uns als Tarifpartner gehören derzeit offensichtlich nicht dazu“, zeigt sich Widmaier enttäuscht.
Die Arbeitgeberseite erwartet, dass eine wirkliche Verhandlung in der dritten Runde am 21.06.2023 möglich sein wird.

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