Händler erwarten stabiles Weihnachtsgeschäft
Zumindest einige Branchen haben laut der heute vom Handelsverband Deutschland (HDE) veröffentlichten Zahlen zum Weihnachtsgeschäft etwas mehr Vertrauen in die Konsumneigung der Verbraucher. Im Bereich Unterhaltungselektronik, Sportartikel, Spielwaren, Uhren und Schmuck rechnen viele Unternehmen der Umfrage zufolge mit einem besseren Weihnachtsgeschäft als 2023. Gesamthaft betrachtet überwiegt jedoch eher eine gedämpfte Erwartung: Eine HDE-Umfrage unter fast 300 Handelsunternehmen ergibt, dass 53 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler mit einem schwächeren Weihnachtsgeschäft rechnen. Im Gesamtbild erwartet der HDE inflationsbereinigt in den wichtigen Monaten November und Dezember stabile Umsätze auf Vorjahresniveau. Er rechnet für die Monate November und Dezember mit einem nominalen Umsatzanstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Gesamtumsatz von 121,4 Milliarden Euro.
Die Bedeutung der letzten beiden Monate für das Gesamtgeschäftsjahr ist in vielen Handelsbranchen enorm. So erzielen in dieser Zeit Spielwarenhändler fast ein Viertel ihres Jahresumsatzes, bei Glas, Keramik und Büchern liegt dieser Wert ebenfalls bei über 23 Prozent. Auf den gesamten Einzelhandel mit allen seinen Teilbranchen gerechnet liegt der Umsatzanteil von November und Dezember bei 18,5 Prozent des Jahresumsatzes.
Ebenfalls im Bereich Weihnachtsgeschenke zeigt sich eine gewisse Stabilität: Eine Umfrage des Handelsblatt Research Institutes unter über 2.000 Verbrauchern ergab, dass die Deutschen in diesem Jahr durchschnittlich 297 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben möchten – ein leichter Anstieg um zwei Euro gegenüber 2023. Während etwas mehr als die Hälfte der Befragten ein ähnliches Budget wie im Vorjahr planen, erwarten elf Prozent höhere Ausgaben. Besonders beliebt bei den Kunden sind Geschenkgutscheine, Spielwaren sowie Kosmetik- und Körperpflegeprodukte.
Der Onlinehandel kann seine Position als Wachstumstreiber wie vor einigen Jahren nicht zurückgewinnen: Die Weihnachtsumsätze in diesem Bereich werden um nominal 1,4 Prozent im Vergleich zu 2023 steigen, hier liegt der Umsatz dann bei 21,5 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr liegt das Plus dann bei nominal plus zwei Prozent. Der Onlinehandel hatte während der Coronazeit einen enormen Schub erhalten und ein hohes Umsatzniveau erreicht, das derzeit schwer zu übertreffen ist.