News

Tarifverhandlungen im Norden: Tarifempfehlung folgt auf ergebnislose Verhandlungs- und Sondierungsrunden

Nach insgesamt elf Verhandlungsrunden und drei Sondierungsterminen hat es in den Tarifverhandlungen der drei nördlichsten Bundesländer immer noch keine Annäherung gegeben. Daher spricht der Verband eine Tarifempfehlung ab 1. Oktober 2023 aus. Der Stand in den jeweiligen Bundesländern ist wie folgt:

Am Freitag, dem 08. September fand in Hamburg nach drei Verhandlungsrunden das inzwischen dritte Sondierungsgespräch mit kleinen Verhandlungskommissionen auf beiden Seiten statt. Das bisherige Angebot wurde beibehalten. Eine Annäherung konnte erneut nicht erreicht werden. In Hamburg wird am 09. November 2023 weiter verhandelt.
Am 14. September fand in Güstrow die dritte Tarifrunde für den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern statt. Auch hier blieb das bisherige Angebot unverändert und es gab keine Annäherung. Als Termin für die vierte Verhandlungsrunde in Mecklenburg-Vorpommern wurde Mittwoch der 01. November 2023 verabredet.
Auch in Schleswig-Holstein gab es am 15. September in Rendsburg keine Fortentwicklung. Die Arbeitgeber blieben bei ihrem bisherigen Angebot. In Schleswig-Holstein werden die Gespräche am 06. November 2023 fortgesetzt. Insgesamt ist bei Verdi bislang kein wirklicher Verhandlungswille erkennbar. Die Gewerkschaft beharrt weiterhin auf tabellenwirksamen Erhöhungen von deutlich mehr als 12% für eine zweijährige Laufzeit. Auch in allen anderen Bundesländern war in bundesweit über 50 Verhandlungsrunden trotz mehrmals nachgebesserter Angebote der Arbeitgeberseite keine Einigung mit der Gewerkschaft möglich.

Mit Blick auf die fehlende Einigungsbereitschaft von Verdi hat der HV Nord gemeinsam mit allen anderen Landesverbänden und dem HDE eine sogenannte „Verbandsempfehlung“ für Entgelterhöhungen ohne Tarifabschluss mit folgendem Inhalt beschlossen:

  1. Für tarifgebundene Unternehmen besteht frühestens ab 1. Oktober 2023 die Möglichkeit, freiwillige anrechenbare Vorweganhebungen bezogen auf die tariflichen Löhne, Gehälter sowie Ausbildungsvergütungen in Höhe von 5,3 Prozent auszuzahlen.
  2. Es wird tarifgebundenen Unternehmen damit ermöglicht, die Vorweganhebung in allen Tarifgebieten des Einzelhandels ab 1. Oktober 2023 umzusetzen.

Relevante Informationen zu unserer Verbandsempfehlung können HV Nord-Mitglieder unserem Anschreiben entnehmen. Als Verband empfehlen wir unseren Mitgliedern, mit unserem Musteranschreiben an die Beschäftigten die freiwillige Vorweganhebung im Rahmen ihrer unternehmensindividuellen wirtschaftlichen Spielräume zu prüfen und ggf. umzusetzen.
Wichtig: Die Verbandsempfehlung stellt keine Verpflichtung für die Unternehmen dar, diese exakt und in voller Höhe umzusetzen. Die Obergrenze sollte unbedingt eingehalten werden.

Hier finden Mitglieder das Anschreiben zur Verbandsempfehlung und das Musteranschreiben für Beschäftigte

Hier geht es zur Pressemitteilung des HDE

Login

[newsletter_form button_label="Jetzt abonnieren"] [newsletter_field name="email" label="E-Mail-Adresse*"] [newsletter_field name="privacy" label="Ich habe die Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen."] [/newsletter_form]