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Vierte Tarifrunde für den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern gescheitert – Tarifeinigung in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten

In der heutigen vierten Verhandlungsrunde für die ca. 55.000 Beschäftigten des Einzelhandels in Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow lehnte Verdi ein deutlich verbessertes Arbeitgeberangebot erneut ab. Ein Gehaltsplus von durchschnittlich 10,67 % und eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie von 750 € bei einer Laufzeit von 24 Monaten reichten der Gewerkschaft nicht.
Konkret boten die Arbeitgeber für das laufende Tarifjahr eine Steigerung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 6% und für das Tarifjahr 2024 weitere 4% an. Gleichzeitig sollte nach dem Willen der Arbeitgeber schon mit der Tarifeinigung kein Stundensatz der Beschäftigten unterhalb von 13 € liegen. Ergänzt haben die Arbeitgeber ihr Angebot um eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 500 € in diesem und weitere 250 € im kommenden Jahr.
Zum erneut gescheiterten Einigungsversuch sagte Christian Lahrtz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber am Schluss der heutigen Verhandlungsrunde:
„Wir haben heute ein Angebot unterbreitet, das für viele Unternehmen unserer Branche schon herausfordernd, aber aus unserer Sicht insgesamt gerade noch vertretbar ist. Mehr können wir als Verhandlungskommission nicht verantworten. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!“, betont Lahrtz.
„Verdi schürt bei den Beschäftigten offensichtlich weiterhin eine unrealistische Erwartungshaltung. Daher sehen wir auch keine Möglichkeit mehr, noch in diesem Jahr eine Einigung zu erreichen“, zeigt sich Lahrtz enttäuscht. „Wir halten es für angezeigt, die bestehenden Verhandlungsformate grundsätzlich zu hinterfragen und werden uns zunächst dieser Frage zuwenden“, formuliert er weiter. Eine Verhandlungsrunde wie diese, in der Verdi bundesweit in mehr 60 Verhandlungsterminen keinen einzigen Beitrag zu Gunsten einer Annäherung leiste, verdeutliche die Notwendigkeit eines Systemwechsels, erläuterte er ergänzend.
Er bedaure sehr, dass Verdi einem zeitnahen tariflichen Gehaltsplus für die Mitarbeitenden entgegenstehe und verweist darauf, dass die meisten Unternehmen der verbandlichen Empfehlung einer freiwilligen Entgeltsteigerung gefolgt seien. Er hoffe, dass die „tarifpolitische Hängepartie“ dadurch für die Belegschaften vertretbar bleibe und fordert die Gewerkschaft abschließend zum Nachdenken auf. Es stehe möglicherweise sogar der Flächentarifvertrag auf dem Spiel.
Ein Termin zur Fortsetzung der Verhandlung wurde aus den vorgenannten Gründen nicht vereinbart.

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