Handelsverband Nord passt seine Jahresprognose an
Nach der von der Regierung getroffenen Entscheidung viele Bereiche des Handels erneut zu schließen, passt der Handelsverband Nord (HV-Nord) seine Prognosen für den Einzelhandel in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern für das Gesamtjahr 2020 und das Weihnachtsgeschäft entsprechend an.
Der Lockdown hat im Einzelhandel extrem unterschiedliche Auswirkungen. Während Online-Handel und Händler aus dem Lebensmittelbereich gute Geschäfte machen, ist es für viele andere Branchen, die Innenstädte und touristische Orte hart, dass sie jetzt mitten im Weihnachtsgeschäft, der umsatzstärksten Zeit des Jahres, zusperren müssen.
Wegen der jetzt geltenden Einschränkungen kippt der Handelsverband Nord seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft. Der Handelsverband Nord erwartet durch den erneuten Shut-down in den Monaten November und Dezember für den gesamten Einzelhandel ein kräftiges Umsatzminus gegenüber dem Vorjahr von 7 Prozent. Für Schleswig-Holstein prognostiziert der Verband nun noch 3,6 Mrd. €, für Hamburg 2,59 Mrd. € und für Mecklenburg-Vorpommern 1,58 Mrd. € Umsatz im Weihnachtsgeschäft.
Auch die Gesamtjahresaussichten haben sich durch die neue Situation nochmals verschlechtert. Der Handelsverband Nord hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2020 ebenfalls nach unten korrigiert und rechnet nun mit einem Minus von 0,1 Prozent in allen drei Bundesländern.
Die genannten Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuellen Verluste vieler Unternehmen bei 50% und mehr liegen. Aufgrund dessen erneuerte Dierk Böckenholt, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nord seine Forderungen nach ausreichend finanziellen Unterstützungen für die von der Schließung betroffenen Unternehmen. Der Handelsverband Nord beansprucht eine Gleichbehandlung mit der Gastronomie beim Umsatzausgleich für den Dezember. Bei den Überbrückungshilfen ab dem kommenden Jahr macht der Handelsverband Nord deutlich, dass diese bisher an vielen Stellen nicht passgenau für den Handel sind.