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Aktuelle Tarifrunden in HH, SH und MV

Am 8., am 9. und am 15. August haben in den drei nördlichsten Bundesländern die nächsten Tarifrunden für den Einzelhandel stattgefunden. In Schleswig-Holstein und Hamburg wiederholten die Arbeitgeber ihr bisheriges Angebot von 8,5 Prozent zzgl. Inflationsausgleichsprämien bei einer Laufzeit von 24 Monaten. In Mecklenburg-Vorpommern legte die Arbeitgeberseite ein verbessertes Angebot vor. In allen drei Tarifgebieten konnte eine Einigung noch immer nicht erzielt werden:

“Wir haben unser Angebot bereits zweimal verbessert und diverse Abschlussmodelle mit unterschiedlichen Bestandteilen vorgelegt. Unser aktuelles Angebot liegt auf dem Niveau, auf dem in anderen Branchen Abschlüsse erfolgt sind. In einigen dieser Branchen ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dabei sogar noch höher einzuschätzen als im Einzelhandel. Dennoch reicht es für eine Annäherung in unserer Branche nicht. Wir sind ehrlicherweise etwas ratlos, wie wir die Ziellinie erreichen können“, zeigt sich Sandra Widmaier-Gebauer, Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite in Hamburg am 15. August merklich enttäuscht. “Unsere Mitarbeitenden warten auf eine Entgelterhöhung und wünschen sich auch eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Verdi hinterlässt jedoch bei uns noch nicht den Eindruck, als sei die Zeit reif für einen zeitnahen Verhandlungserfolg“, so ihr abschließendes Fazit. Die nächste Runde für Hamburg findet am 8. September statt.

Auch in Schleswig-Holstein reichte es nicht für einen Abschluss, obgleich es im Vergleich zu den vorherigen Runden eine leichte Annäherung gab: „Leider ist es uns heute noch nicht gelungen, ein Tarifergebnis zu erzielen, aber erste Annäherungen wurden spürbar“, resümiert Michael Fink, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, am Schluss der vierten Tarifrunde am 8. August in Rendsburg. „Wir haben jetzt insgesamt drei verschiedene Angebote mit unterschiedlichen Bestandteilen vorgelegt. Die letzten sind auf dem Niveau, das in anderen Branchen für einen Abschluss ausreichte“, so Fink weiter. Verdi lehnt diese zwar weiterhin als unzureichend ab, zeigte sich aber erstmals offen für eine Abschlussstruktur, die in eine Einigung münden könnte. Bei der tatsächlichen Entgeltentwicklung gibt es noch unterschiedliche Vorstellungen, daher vertagten sich die Parteien. Die fünfte Tarifrunde für den Einzelhandel in Schleswig-Holstein soll am 15. September 2023 stattfinden.

Für Mecklenburg-Vorpommern boten die Arbeitgeber ein Gehaltsplus von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Stufen, eine garantierte Vergütungsuntergrenze von mindestens 13 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro für eine Tarifeinigung über 24 Monate an.
„Wir bedauern sehr, dass unser heutiges Angebot nicht gereicht hat, zu einem Tarifabschluss für unsere Branche zu kommen. Nachdem wir schon in der ersten Runde ein vergleichsweise hohes Angebot vorgelegt hatten, haben wir es heute noch einmal deutlich nachgebessert und bewegen uns damit bereits auf dem Niveau, das in anderen Branchen für einen Abschluss gereicht hat“, sagte Christian Lahrtz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, am Schluss der Verhandlungsrunde am 9. August in Güstrow. „Das vorgelegte Angebot hat durchaus die Qualität von Abschlüssen in anderen Branchen. Dies haben wir heute sehr deutlich betont. Wir haben einige davon zur besseren Vergleichbarkeit daneben dargestellt und aufgezeigt, dass die Belastungsgrenzen der Unternehmen unserer Branche dabei deutlich niedriger sind. Wir glauben, dass diese Botschaft heute angekommen ist und Verdi beginnt, sich von ihren unrealistischen Eingangsforderungen zu verabschieden“, so Lahrtz weiter.
„Wir wissen, dass die Beschäftigten auf eine Entgeltverbesserung und einen Inflationsausgleich in Form einer steuer- und abgabenfreien Zahlung warten. Das ist auch der Grund, warum wir nicht verstehen, dass Verdi an einer Ergebnisfindung nicht längst intensiv mitwirkt. Hoffentlich ist der Stein auf der anderen Seite heute ins Rollen gekommen“, formuliert Lahrtz mit Blick auf den nächsten Verhandlungstermin. Die Gespräche sollen am 14. September 2023 fortgesetzt werden.

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